Apfel

Der Herbst kommt und mit ihm die Apfelzeit

Die ersten Äpfel wuchsen vor mehr als 10 000 v. Chr.  in Asien, waren  sehr sauer, klein und holzig. Über Handelsstraßen wurde der Apfel transportiert und wurde von den Römern und Griechen durch Propfen veredelt. Dadurch wurde der Apfel süßer, größer und gleichzeitig für den täglichenVerzehr attraktiver. Mit Beginn des 6. Jahrhundert wurden Apfelbäume in Mitteleuropa großflächig angebaut. Gezielt gezüchtet und veredelt wurden Früchte wegen der Bedeutung für Handel und Wirtschaft im 19. Jahrhundert.

Weltweit gibt es heute etwa 20.000 Sorten in verschiedensten Geschmacksrichtungen. Das in Deutschland beliebteste Obst ist der Apfel. Der jährliche pro Kopf Verzehr wird auf etwa 17 kg angegeben. Allein in Deutschland  sind etwa 1.000 Arten beheimatet . Die am meisten bekannten  Apfelsorten sind hierzulande Golden Delicious, Jonagold, Red Delicious und Gala. Sie werden etwa zu 70% in Europa gehandelt. Granny Smith, Elstar, Braeburn und Boscop finden sich bei gut sortierten Anbietern. Zu den alten Apfelsorten, die seltener angeboten werden, gehören Renetten, Goldparmäne und Winterrambour.

 Inhaltsstoffe und Nährwerte des Apfel

Über 30 Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente befinden ich neben 80% Wasser in einem Apfel. Etwa 70% der Vitamine finden wir in der Schale. Die Mineralstoffe Kalzium, Magnesium, Eisen, Phosphor und   zwischen 100 – 180 mg Kalium sind wichtige Nährstoffe, die unserer Gesundheit zu Gute kommen. Deshalb sollten wir den Apfel nie schälen, sondern gut gewaschen, roh verzehren. Pektin, das eine Cholesterin senkende Funktion hat, bindet giftige Stoffe im Verdauungstrakt und schwemmt diese aus. Sekundäre Pflanzenstoffe im Apfel sollen hilfreich bei Atemwegserkrankungen sein.

Wegen des Vitamins B17  – auch Laetril genannt -,  das im Apfelkern enthalten ist, sollte das Gehäuse mit gegessen werden. Äpfel enthalten wesentlich mehr Vitamine wenn der Baum  in der Sonne steht. Früchte, die in der Sonne hängen, enthalten deutlich mehr Vitamine als solche, die im Schatten wachsen.

Der Apfel in der Hausapotheke

Apfelessig ist ein Gesundheits- und gleichzeitig ein Schönheitsmittel. Spurenelemente und Mineralstoffe des Apfels regen den Stoffwechsel an und entschlacken. Apfelessig, mit Wasser verdünnt, zur Spülung der Haare nach dem Waschen ist eine wundervolle Pflege für das strapazierte Haar.

Bei Durchfall gab es von Mutter oder Großmutter früher immer einen geriebenen Apfel, der die Verdauung wieder reguliert hat. Wenn es im Hals „gekratzt“ hat, bekamen man 1 TL Apfelessig in einem Glas mit warmem Wasser zum Gurgeln. Gab es noch etwas Honig ins Glas durften die Mischung auch getrunken werden. Wenn wir nach dem Essen keine Zahnbürste zur Hand haben, bietet es sich an, einen Apfel zum Dessert zu essen. Durch die in der Frucht enthaltenen Fruchtsäuren und Ballaststoffe reinigen wir effektiv unsere Zähne. Also kann das Sprichwort: „Ein Apfel am Tag, hält den Doktor fern“ nicht verkehrt sein.

Der Apfel- eine Bereicherung für den Gaumen

Viele Äpfel in den Regalen der Warenhäuser sind Pestiziden behandelt. Deshalb sollte man sie vor dem Verzehr gründlich waschen und abreiben, oder gleich einen Bio-Apfel kaufen.

Die Germanen verarbeiteten die Äpfel schon zu Met oder Most. Heute ist dem Einfallsreichtum zum Verwerten der Frucht keine Grenzen gesetzt. Ein Apfelkuchen zum Kaffee, selbst gemachtes Mus zum Kartoffelpuffer oder ein leckerer Salat mit Apfelschnitten abgerundet, erfreut Leib und Seele. Um auf die Römer zurückzukommen: Apfelwein und -schnaps zur Verdauung oder zu einer leckeren Mahlzeit, dagegen hat mancher sicher nichts einzuwenden! Äpfel sind in der Küche vielseitig einsetzbar. Schon roh schmecken sie köstlich und können je nach Sorte sauer bis süß sein. Aber auch im Obstsalat, auf dem Kuchen oder zu herzhaften Speisen hat sich der Apfel bewiesen. Er ist ein echtes Allroundtalent und aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken.

Richtig eingelagert halten sich einige Apfelsorten, zum Beispiel der Grauapfel, bis ins Frühjahr, so dass auch im Winter das Obst aus dem heimischen Garten genossen werden kann. Beliebt, aber nicht mehr so oft praktiziert, ist das Einmachen in Gläser.

Foto: Kristian Kretschmann

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