König Ludwig IX. verewigte während seiner Herrschaft das Gänseblümchen, zusammen mit der Bourbonenlilie, in seinem Wappen. Das Gänseblümchen war der Göttin Freya zugeordnet und wurde nach der Ausbreitung des Christentums im 4. Jahrhundert der Mutter Maria gewidmet.
Gänseblümchen dienen bis heute Verliebten als Abzählreim um herauszufinden, ob „du mich liebst oder nicht?“ Früher haben Kinder die Blütenköpfe mit den Stängeln gesammelt, die Stängel eingeritzt und in diese Schnittstelle so lange eine neue Blüte gesteckt, bis eine lange Kette entstanden ist, die sie sich dann um den Kopf herum in die Haare steckten. Eine ganz besondere Ehre aber wurde dem Gänseblümchen dieses Jahr zuteil: das Gänseblümchen ist Heilpflanzes des Jahres 2017
Es gibt etwa 15 Arten von Gänseblümchen, die zu den Korbblütlern zählen. Sie sind unter anderen auch mit den Namen Augenblümchen oder Sonnentürchen bekannt. Die Pflanze, die bei uns von April bis September auf Wiesen wächst, wird bis zu 20 cm groß. In warmen Wintern blühen sie schon vereinzelt im Januar. Seine Blüten richtet das Gänseblümchen immer nach der Sonne, genauso wie die Sonnenblume.
Inhaltsstoffe des Gänseblümchen
Gerb-, Bitter- und Schleimstoffe, sowie ätherische Öle machen das Gänseblümchen zu einer begehrten Pflanze für homöopathische Anwendungen und als Hausmittel. Außerdem finden wir im Gänseblümchen reichhaltig Vitamin C und viele Mineralien. Daher kann man ohne Probleme die Blüten pur essen. Wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung wird das Blümchen, zu einem Brei zerrieben, gegen Insektenstiche, kleinere Wunden und Prellungen angewendet. Der unangenehme Juckreiz und auch die Schmerzen vergehen schneller.
Verwendung als Naturheilmittel
In der Homöopathie wird das Gänseblümchen besonders gern bei leichteren Kinderkrankheiten angewendet. Um ein Kind in den ersten Monaten nach der Geburt zu kräftigen und auch das Wachstum des Kindes anzuregen, gibt man einige Blümchen zum Tee. Wenn ein Husten quält, nimmt man eine Handvoll Blüten, übergießt sie mit heißem Wasser und trinkt den Tee in kleinen Schlucken während des Tages. Bei Verstauchungen werden einige Blüten mit Öl zu einem Brei vermengt und an die betreffende Stelle gelegt.
Bei Unreinheiten der Haut helfen Waschungen aus einem Sud des Gänseblümchens wegen seiner Blut reinigenden Eigenschaft. Auch Frühjahrsdiäten empfehlen oft die Verwendung der Pflanze, weil ihre Inhaltsstoffe entwässernd wirken. In Apotheken und Reformhäusern kann man Gänseblümchensaft kaufen, um Galle und Leber zu entlasten.
Gänseblümchen in der Küche – nicht nur ein Augenschmaus
Die Gänseblümchenblätter und auch die Blüten stellen eine gesunde und wohlschmeckende Bereicherung für jeden Speiseplan dar. Nicht nur wegen ihres Anblicks eignen sie sich, frisch geerntet, besonders zu Salaten. Die kleine Schwester der Arnika, wie das Gänseblümchen auch bezeichnet wird, kann auch mit Quark und anderen Frühjahrskräutern vermischt, gewürzt und dann zusammen mit Toast oder Knäckebrot verzehrt werden.
Als Erfrischungsgetränk im Frühjahr kann man sich auch selbst einen Sirup aus Gänseblümchen herstellen. Man sammelt dazu etwa 500 g Blütenköpfe, bringt ½ l. Wasser zum Kochen, übergießt die Blüten. Danach lässt man die Flüssigkeit 12-15 Stunden ziehen und seiht sie, am besten durch ein Baumwolltuch ab. Zu diesem Saft gibt man etwa 500 g Rohrzucker, kocht diesen, füllt ihn in Flaschen ab und lagert ihn kühl und dunkel.
Gibt man zu dem oben beschriebenen Saft statt Rohrzucker Gelierzucker und etwas Zitronensaft dazu, so gewinnt man einen leckeren Gelee. In die Gläser, in die der Gelee heiß eingefüllt wird, können zur Verschönerung ein paar Blüten gegeben werden.
Foto: Kristian Kretschmann
Danke für den Tipp, habe mir ein Gänseblümchen-Tee bestellt und werde mal sehe wie es wirkt.
Werde jetzt bestimmt öfter hier vorbeischauen um zu sehen was es neues gibt.