Zucker

Zucker – zu viel Süßes, dann gibt Saures!

Die ältesten Zuckerfunde, nämlich Zuckerrohr (8000 v. Chr.), stammen aus Polynesien. 1100 n. Chr. bringen Kreuzfahrer Zucker als Arznei und Luxusgut nach Europa. Bekannt wurde es als “weißes Gold“, weil es für den normalen Verbraucher unerschwinglich war. Im 18. Jahrhundert entdeckt Andreas Sigismund Markgraf den Zuckergehalt in der Rübe. Erst im 19. Jahrhundert gelingt es, den Zucker industriell herzustellen. Von diesem Zeitpunkt an konnten sich auch die Armen Zucker als Nahrungsmittel leisten.

Inhaltsverzeichnis

Die verschiedenen Zuckerarten

Je nachdem, aus welcher Pflanze Zucker hergestellt wird, erhält er seinen Namen: Rohr-, Rüben-, Ahorn- und Palmzucker. Die Form des Zuckers gibt ihm folgende Namen: Würfel-, Kristall-, Kandis-, Hagel-, Puder-, Instant- und Zuckerhut, um nur einige zu nennen. Je nach Gebrauch und Zusatzstoffen unterscheidet man als Beispiele zwischen Vanille-, Gelier-, Einmach- und Flüssigzucker.

Fruchtzucker ist Hauptbestandteil des Honigs, während Malzzucker zur Produktion des Bieres verwendet wird. Milchzucker kommt, wie der Name sagt, aus der Milch und ist die Grundlage vieler Tabletten. Traubenzucker (Glucose oder Dextrose) wird aus Stärke hergestellt und ist ein Baustein für andere Mehrfachzucker. Zuckeralkohole sind Zuckeraustauschstoffe, die schlecht verdaut werden und dadurch besonders Leber und Bauchspeicheldrüse belasten.

In Lebensmitteln kommt Zucker immer mit verschiedenen Begleitstoffen wie Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien vor. Dadurch ist es den Verdauungsorganen erst möglich, ihn auf natürliche Weise zu verarbeiten, ohne dass der Blutzuckerspiegel großen Schwankungen unterliegt.

Zucker in allen Munden

In unserer Mundhöhle gibt es etwa 300 verschiedene Arten von Bakterien, die wir teilweise für die Verdauung benötigen. Bestimmte Bakterienarten heften sich jedoch an die Zähne und produzieren eine für die Zähne schädliche Säure. Je öfter wir dann in immer kürzeren Abständen Zucker und Stärkeprodukte essen, umso mehr besteht die Gefahr, Karies zu bekommen.

Süß aber auf Dauer nicht gesund: Der Zucker in Torten, Kuchen und Co.
Süß aber auf Dauer nicht gesund: Zucker in Torten, Kuchen und Co.

Zucker in geringen Mengen genossen, ist für den Glucosehaushalt ein wichtiger Energielieferant. Etwa ein Verzehr von täglich mehr als 30 g Zucker (2,5 EL) für Frauen und 45 g für Männer wird von Ernährungswissenschaftlern nicht empfohlen. Dabei sollte man bedenken, dass diese Gramm sich im Laufe des Tages summieren. Beim Frühstück das Marmeladenbrötchen zusammen mit gesüßtem Kaffee oder das gekaufte Fertigmüsli, beim Mittagessen Fertigprodukte, die eine große Menge an Zuckern in verschiedenen Formen und Bezeichnungen enthalten und am Nachmittag, oder sonst noch zwischendurch ein Stück Kuchen oder süße Schleckereien.

Das Ganze wird dann nach dem Abendessen vor dem Fernseher mit Bier, Wein, Chips und Süßigkeiten massenweise abgerundet. Mit dieser Menge an Zucker dürfte der Mindestkonsum der Tagesdosis bereits um ein Vielfaches überschritten sein.

Die Menge macht das Gift: Zu viel Zucker macht krank

Auf die Dauer schadet dieses Verhalten unserer Gesundheit und schädigt unsere Organe nachhaltig. Die Folge davon ist Überforderung der Bauchspeicheldrüse, Leber, Nieren und besonders des Darmes. Bleibende Gesundheitsschäden und eine Beeinträchtigung unserer Leistungsfähigkeit, sowie des Immunsystems machen uns anfällig für Krankheiten.

Bei Zuckerunverträglichkeit kann der Dünndarm den Zucker nicht richtig oder gar nicht verwerten. So kommt der Zucker in den Dickdarm und ein Gärungsprozess beginnt. Durchfall und Blähungen sind die Folge. Der Darm weitet sich und als Folge davon kann sich der Dünndarm entzünden, weil der Inhalt des Dickdarmes sich wieder in den Dünndarm ausdehnt.

Auch Schlaflosigkeit und Verstimmungen bis hin zu Depressionen werden von Ernährungsmedizinern in Verbindung mit dem Verzehr von Fructose gebracht. Die in vollwertigem Getreide, Gemüse und Obst enthaltene Fructose, schadet dem Körper und kann ihn krank machen, wenn wir zu viel davon essen. Der Blutzuckerspiegel kann rasant ansteigen, was zur Folge hat, dass die Bauchspeicheldrüse sehr viel Insulin ausschüttet, damit der Zuckerspiegel sich wieder normalisiert. Wenn die Bauchspeicheldrüse immer wieder große Anstrengungen wegen der Blutzuckerschwankungen leisten muss, kann sie auf die Dauer nicht mehr ausreichend Insulin produzieren. Der Blutzucker sinkt nicht mehr ausreichend, die Zellen werden widerstandsfähig: So kann mit der Zeit Diabetes entstehen.

Fruchtzucker (Fructose) gehört zu den Kohlehydraten und kommt in der Natur in Kernobst, Beeren und Honig vor. Bei einer Fructose-Intoleranz sollten wir darum bemüht sein, neben diesen Lebensmitteln auch auf Energydrinks, Weizen- und Malzbier, Früchtetees und Sauerkraut zu verzichten, um nur einige Wichtige zu nennen.

Glucose (Dextrose) Die Unverträglichkeit von Fruktosehaltigen Lebensmitteln kann durch die gleichzeitige Aufnahme von Traubenzucker (Glucose) gemildert werden. Malzzucker oder -sirup, der aus Glucose besteht, wird aus Weizen, Gerste, Mais oder Reis gewonnen.

Der Haushaltszucker Saccharose ist ein Zweifachzucker aus Fructose und Dextrose  und wird allgemein gut vertragen, wenn er in geringen Mengen konsumiert wird.

Alternative Süßstoffe – mit Vorsicht zu genießen

Allgemein bekannte Süßstoffe wie Aspartam, Cyclamat oder Saccharin werden im Handel mit E – Nummern gekennzeichnet. Man sollte aber nicht darauf vertrauen, dass Süßstoffe den Körper schlank und rank halten. Das Gegenteil könnte nämlich der Fall sein: So schüttet unser Körper Insulin aus, sobald er Süßes wahrnimmt. Dabei ist es ihm vollkommen egal, ob die Süße aus Zucker oder eben Süßstoffen stammen.

Es folgt die Ausschüttung von Insulin, der wiederum zu Heißhunger führt. Und schon ist es Essig mit dem Abnehmen. Viele Süßstoffe sind zudem in der Tiermast zugelassen – mit dem Ziel einer schnelleren Gewichtszunahme der Tiere!

Stevia, der pflanzliche Süßstoff

Der neue Süßstoff Stevia wird aus Süßkraut, einer nach Lakritze schmeckenden Pflanze gewonnen, die aus etwa 10 verschiedenen Glycosiden besteht. Dabei kann, je nach Produktionsverfahren, eine bis zu 450-fache Süßkraft im Vergleich zu Zucker erzielt werden. Der Vorteil gegenüber herkömmlichem Zucker ist, dass Stevia für Diabetiker geeignet ist und den Zähnen nicht schadet.

Es ist wie bei allem, was wir essen: weniger ist der Gesundheit eher zuträglich, als zu viel des Guten. Nur manchmal fällt es einfach zu schwer, „nein“ zu sagen.

Foto: Kristian Kretschmann

Ein Kommentar

  1. Interessant ist : ,, Der Vorteil gegenüber herkömmlichem Zucker ist, dass Stevia für Diabetiker geeignet ist und den Zähnen nicht schadet.“ Ich möchte das beherzigen .
    Ein guter Artikel !

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