Bärlauch

Bärlauch – Heilkraut zur Entgiftung im Frühjahr

Von März bis Juni lockt der Bärlauch mit seinem typischen Knoblauch Geschmack. Das Heilkraut, das zu den Zwiebelgewächsen gehört, wird seit Urzeiten sowohl als Nahrungs- als auch Heilpflanze geschätzt. Kelten und Germanen verzehrten die Pflanze vor einer Schlacht, weil sie sich dadurch Stärke und Kraft im Kampf versprachen. Bei Funden in jungsteinzeitlichen Siedlungen des Alpenvorlandes wurden Reste von Bärlauch gefunden, die auf die Verwendung der Arzneipflanze schon seit mehr als 5 Jahrtausenden hinweisen. Alle Pflanzenteile sind in der Küche zu verwenden, wobei die Blütenblätter milder und leicht süßlich schmecken.

Inhaltsstoffe des Bärlauch

Den in der Pflanze enthaltenen Vitaminen – hier ist Vitamin C besonders hervorzuheben – Spurenelementen, Mineralstoffen und etwa 30 000 sekundären Pflanzenstoffen verdankt der Bärlauch seinen Nutzen für die Gesundheit. Bärlauch wirkt wie andere Zwiebelgewächse, entgiftend, immunstärkend, antibakteriell, keimtötend und anregend auf das Verdauungssystem – nicht zuletzt wegen verschiedener schwefelhaltiger ätherischer Öle.  Schwefel dient als Baustein für Enzyme und Proteine, die abschwellend bei Entzündungen wirken und  Knorpelabbau verhindern, so dass die Beweglichkeit der Gelenke  gefördert wird. Der Schwefelgehalt im  Bärlauch ist vor der Blüte am höchsten. Auch für Diabetiker ist der Verzehr von Bärlauch zu empfehlen, unterstützen seine Wirkstoffe doch die Insulinproduktion.

100 g Bärlauch enthalten über 400 mg Chlorophyll. Dieses Chlorophyll ähnelt  dem  Hämoglobin in seiner Wirkungsweise, regt  die Sauerstoffversorgung sowie Blutbildung an und fördert die Entgiftung des Körpers schonend und gut verträglich. Entgiftungskuren in Kombination mit Chlorella-Algen versprechen allerdings eine Wirkungssteigerung, die unter Umständen weniger gut vertragen wird. Solche Kuren sollten in jedem Fall mit einem Arzt abgesprochen werden.

Wirkungsweise des Bärlauch

Wird Bärlauch geschnitten, werden die Zellen der Pflanze zerstört. Es entsteht der typische Knoblauchduft, der durch die dann stattfindende Verbindung verschiedener Inhaltsstoffe entsteht. Bärlauch riecht wesentlich intensiver als Knoblauch. Weil das Schwefelgemisch im Lauch Verbindungen mit Eiweiß eingeht,  gibt es nach dem Genuss der Pflanze weder Körper- noch Mundgeruch. Das Lauch soll in seiner heilenden Wirkung dem Knoblauch den Rang ablaufen. Bärlauch stärkt das Immunsystem, hilft bei Verdauungsbeschwerden, Bluthochdruck, Arteriosklerose. Er wirkt cholesterinsenkend und entgiftend wegen seiner Schwefelkonzentration.

Bärlauch in der Küche

Bärlauch
Bärlauch, auch wilder Knoblauch genannt hat von März – Anfang Juni Saison. Doch Vorsicht: Die Blätter können mit denen derHerbstzeitlose und der Maiglöckchen verwechselt werden!

Seit ungefähr 20 Jahren beschäftigen Wissenschaftler sich mit der Wirkungsweise  der Inhaltsstoffe des Bärlauchs mit Blick auf die Verwendung bei verschiedenen Krankheiten. Wer eine Ernährung auf Pflanzenbasis bevorzugt, sollte die Zeit ausnutzen,  wenn Bärlauch im Frühjahr zur Verfügung steht, ihn so oft als möglich in der Küche zu verwenden. Die Pflanze als Ganzes gesehen, wirkt in der  Kombination der Inhaltsstoffe untereinander verstärkend und ergänzend auf das Wohlbefinden. Bärlauch sollte  nicht erhitzt werden, weil dabei das wichtige Vitamin C  und vor allem die schwefelhaltigen Stoffe verloren gehen. Er bietet sich  daher für kalte Speisen, als Pesto, Brotaufstriche oder fein gehackt in Quark als Speise an.  Das Lauch kann auch über warme Suppen oder Soßen, kurz vor dem Verzehr, gestreut werden.

Weil die Saison für den Bärlauch nur etwa drei Monate dauert, bietet sich die Konservierung, für Liebhaber der gesundheitlichen Vorteile, in der restlichen Zeit, sowohl mit Essig, als auch mit Schnaps oder Olivenöl an.

Um Bärlauchessig herzustellen benötigt man eine Flasche Apfelessig und etwa 30 Blätter Bärlauch. Das Lauch wird gewaschen, trocken getupft, gehackt und in eine Flasche mit Essig gegeben. Danach lässt man es an einem dunklen Ort 3 Wochen ziehen. Nach dieser Zeit wird der Essig in eine dunkle Flasche abgeseiht. Mit Wasser vermischt kann man ihn morgens nüchtern zur Blutreinigung über einen längeren Zeitraum trinken. Natürlich eignet er sich auch als Zugabe zu Salaten.

Zur Herstellung von Bärlauchschnaps benötigt man eine Flasche Korn und möglichst junge, frisch entfaltete Bärlauchblätter. Dann füllt man die Flasche bis zu einem Drittel mit den fein geschnittenen Blättern, gießt den Schnaps darüber und lässt ihn an einem sonnigen Platz sechs Wochen lang stehen. Danach füllt man den Schnaps in eine dunkle Flasche um. Die kräuterkundige  Maria Treben empfiehlt zur Unterstützung  und Vorbeugung des körperlichen Wohlbefindens und zur Blutreinigung täglich viermal 10-15 Tropfen einzunehmen.

Um Bärlauchpesto herzustellen benötigt man 500 g Bärlauchblätter, 75 g Pinienkerne, 100 g Parmesan, 250 ml Olivenöl, Pfeffer und Salz. Die Blätter werden gewaschen, behutsam getrocknet und klein geschnitten. Die Pinienkerne werden leicht geröstet, der Parmesan gerieben. Das Ganze wird mit dem Mixer fein vermengt, abschließend mit den Gewürzen abgerundet.

Achtung Verwechslungsgefahr – Vorsicht beim Bärlauch-Sammeln

Bärlauchblätter sind leicht mit den Blättern des Maiglöckchens, das giftig ist, zu verwechseln. Daher sollten Sie beim Sammeln der Pflanze im Wald den typischen Knoblauch-Geruch des Lauchs überprüfen. Außerdem liegen die Blattnerven beim Bärlauch nicht so eng beieinander. Bärlauchblätter werden ebenso gerne mit denen der Herbstzeitlose verwechselt. Auch das kann böse enden. Wer aber genau hinschaut, erkennt: Beim Bärlauch hat jedes Blatt einen eigenen Stiel, bei der Herbstzeitlose wachsen mehrere Blätter aus einer Knospe. Wenn Sie sich nicht sicher sind, kaufen Sie Bärlauch auf dem Markt.

Foto: Hajnalka Ardai Mrs / sxc.hu

3 Kommentare

  1. Hmm, ich liebe Bärlauch mit Pasta, schade das die Bärlauchzeit gerade vorbei ist. Ich mache mir immer noch Bärlauchöl und hebe es mir dann auf. Schmeckt auch wunderbar.

  2. Bärlauch habe ich in diesem Jahr das erste mal so richtig für mich entdecken können und ich muss sagen: Ich war bzw, bin schwer begeistert. Vor allem beim Grillen war die selbstgemachte Kräuter- bzw. Bärlauchbutter der absolute Renner.

  3. Bärlauch werde ich in der nächsten Zeit sicher auch ausprobieren.
    Ein super Beitrag.

    Viele Grüße Linda

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