Keime im Trinkwasser

Der Feind in meinem Glas – was tun gegen Keimbelastung im Trinkwasser?

Bakterien und Keime im Trinkwasser – davor graut es einem vor allem im Ausland. Doch die Realität sieht leider anders aus. Obwohl Trinkwasser in Deutschland einen sehr guten Ruf hat, ist die Keimbelastung auch hierzulande zeitweise extrem und damit vor allem eins: Gesundheitsgefährdend.

Zwar unterliegt Trinkwasser einer strengen und intensiven Kontrolle, diese aber lässt sich eben nur beim Versorger durchführen. Sobald das Wasser auf den Weg gebracht wurde, hängt die Qualität von dem Zustand der Leitungen ab durch die es fließt. Öffentliche Gebäude müssen daher alle 3 Jahre die Wasserqualität prüfen, private Vermieter und vor allem Eigenheimbesitzer reagieren meist erst beim Auftreten von gesundheitlichen Problemen.

Wassertest oder Wasseranalyse für zuhause

Mit verkeimtem Trinkwasser ist aber nicht zu spaßen. Während eine Belastung mit Kolibakterien  „nur“ Magen und Darmprobleme verursacht, sind Legionellen zum Beispiel durchaus lebensgefährlich. Die Qualität des Wassers sollte daher in regelmäßigen Abständen mit Trinkwassertest für Keime und Bakterien überprüfen. Dazu entnimmt man eine Wasserprobe, die in ein Labor eingeschickt wird und nach ein paar Tagen hat man die Wasseranalyse vorliegen. Ein solcher Schritt empfiehlt sich vor allem für Eltern, da Kinder sensibler auf Umwelteinflüsse reagieren.

Was begünstigt die Keimbelastung im Trinkwasser

Bakterien schwimmen nicht im Wasser, sie sitzen als dünne Schicht in der Wasserleitung. Diesen sogenannten Biofilm kann man also nicht mit Filtern bekämpfen. Bakterien vermehren sich vor allem wenn  „nährstoffreiches“ Wasser durchfließt. Vor allem der Nitrat- und  Phosphat-Anteil des Wassers fungiert als Bakterien-Nährstoff und aufgrund der extensiven Landwirtschaft steigt dieser seit Jahren immer mehr an. Da immer mehr Grundwasser in Deutschland eine Nitratbelastung oberhalb des gültigen Grenzwertes aufweist, wurde jüngst sogar eine Klage der EU Kommission gegen Deutschland auf den Weg gebracht. Die Massentierhaltung ist über den Umweg Wasser somit  auch ein Problem für verantwortungsbewusste Verbraucher und Veganer geworden.

Alte Rohre und auch Uraltdichtungen tun oft ihr Übriges. Daher verzichtet man bei neuen Häusern auf Stahlrohre und baut stattdessen gerne Kunststoffrohre ein. Doch auch in Kunststoffrohren können sich Biofilme entwickeln und daher ist auch hier ein regelmäßiger Wassertest angebracht.

Was kann man gegen Keime im Trinkwasser tun?

Da man als Verbraucher die Nitratbelastung des Wassers nicht direkt beeinflussen kann, sind einem erstmal die Hände gebunden. Da sich unerwünschte  Bakterienfilm aber bei stehendem Wasser gerne vermehren, sollte man sie in Bewegung halten. Dazu zählt vor allem nicht nur Wasser sparen, sondern ab und zu auch mal mit heißem Wasser die Leitungen für ein paar Minuten durchspülen. Dies gilt vor allem, wenn das Wasser für längere Zeit in der Leitung gestanden hat, z.B. während des Urlaubs. Außerdem sollte die Qualität des Trinkwassers regelmäßig überprüft werden –  zum Wohl ihrer Gesundheit.

Foto: Davide Guglielmo / freeimages.com

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