Schon 2000 v. Chr. nutzten die Ägypter Schlamm aus dem Nil, um Linderung von Hautkrankheiten herbeizuführen. Auch die Römer schätzten die Wirkung von Heilerde bei rheumatischen Beschwerden, Mückenstichen oder als Mittel bei Vergiftungen
Bei uns waren später Pfarrer Kneipp, sowie der nach seiner Heilmethode genannte „Lehmpfarrer“ Pastor Emanuel Felke, Vorreiter. Er verordnete seinen Patienten die nach ihm benannte „Felke Therapie“, die heute noch in Bad Sobernheim (Nahe) angewendet wird. Der Naturheilkundler Adolf Just behandelte nach seinem Leitsatz „Kehrt zur Natur zurück“ Menschen, die bei ihm Hilfe suchten, ebenfalls mit Löß.
Inhaltsstoffe der Heilerde?
Heilerde ist naturreiner, pulverförmiger Löß, eine Gesteinsschicht, die während der Eiszeit entstanden ist. Das Naturprodukt ohne chemische Zusätze besteht aus Silizium, Kalzium, Eisen, Kalium und Magnesium. Die Oberfläche bei der fein verarbeiteten Heilerde wirkt wie ein Schwamm und kann schädliche Stoffe bzw. Stoffwechselbakterien im Körper binden. Auch bei Sodbrennen werden überschüssige Magen- und Gallensäure inaktiviert und die Gesundung der Darmflora gefördert.
Innerliche und äußerliche Anwendung
Bei der inneren Einnahme wird die sehr fein gemahlene Heilerde in Wasser verrührt. Es gibt sie auch in Kapselform für diejenigen, die den erdigen Geschmack eher ablehnen. Doch Vorsicht: Da Heilerde nicht nur Schadstoffe bindet, sondern auch Wirkstoffe von Arzneien, sollte man sie nicht zeitgleich mit anderen Medikamenten einnehmen. Auch wird von einer Einnahme während der Schwangerschaft und Stillzeit abgeraten. Die Einnahme von Heilerde bei schweren Störungen der Nierenfunktion ist sogar untersagt. Im Zweifel sollten Sie Heilerde nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder einer anderen, in einem Heilberuf tätigen, qualifizierten Person anwenden.
In Deutschland wird die Heilerde vorwiegend in naturbraun, in Frankreich auch in grün als argile verte angeboten. Zur äußerlichen Anwendung wird die Paste, die mit Wasser oder Tee angerührt wird, aufgetragen. Auf der Haut trocknet sie von außen nach innen, sodass ein Sog entsteht, der Wundsekret, Stoffwechselprodukte oder Bakterien ausleiten kann.
Die aufgetragene Heilerde kühlt zunächst, erwärmt sich jedoch rasch, was zur Steigerung der Durchblutung beiträgt. Dadurch werden die Muskeln entspannt. Bei Sonnenbrand und Insektenstichen trägt man die Heilerde trocken auf die betroffene Stelle auf. In der kosmetischen Haut- und Schönheitspflege hat Heilerde einen festen Platz, da sie der Haut ein frisches und schönes Aussehen verleihen soll. Einmal wöchentlich eine Gesichtsmaske, zur Haarpflege eine Mischung von einem Liter Wasser mit drei Esslöffeln Heilerde als Shampoo-Ersatz, sowie einmal wöchentlich ein dünner Heilerde-Brei als Kur angewendet, ist eine Wohltat für Haut und Haar.
Zu erwähnen bleibt noch, dass Heilerde in sehr vielen Pflegeprodukten verarbeitet wird: Zahnpasta, Seifen, Badezusätze, Lotionen, Masken und Cremes, um nur einige Beispiele zu nennen. Eine französische Firma bietet Heilerde je nach mineralischer Zusammensetzung der Tonerde in den Farben rot, rosa, gelb und weiß, für problematische Haut und unterschiedliche Beschaffenheit der Haut, an.
Im Übrigen gibt es die Heilerde nicht nur für Menschen, sondern auch für deren Lieblinge – die Tiere.
Bücher über Heilerde:
von Gabriele Zimmermann. Erde ist eines der grundlegendsten Heilmittel. In Torf, Lehm, Löss und Ton stecken Kräfte, die seit Menschengedenken als gesundheitsfördernd geschätzt und zur Schönheitspflege genutzt werden. Entdecken Sie die Kraft der Erde in diesem Buch. Lesen Sie über Anwendungen und Rezepte und entdecken Sie wertvolle Ratschläge. Heilerden haben eine entgiftende, antibakterielle und entsäuernde Wirkung und unterstützen unser Selbstheilungssystem ganz ohne Nebenwirkungen.
Natürlich gesund mit Heilerde*
von Monika Mayer. Ein weiteres Buch über die Erden aus mineralienhaltigem Urgestein (Tonerden, Gesteinsmehl und vulkanische Erden). Innerlich angewendet bindet Heilerde überflüssige Säuren, Basen, Gifte, Fett und Schlacken und kann damit positiv den Cholesterinspiegel beeinflussen. Geordnet nach den häufigsten Beschwerden und Krankheiten beschreibt die Autorin aus ihrer langjährigen Erfahrung in der Naturheilpraxis die bewährtesten Rezepte und Anwendungen. Zusätzlich gibt es Hinweise zum Fasten mit Heilerde sowie zum Einsatz bei Tieren und Pflanzen. Sämtliche im Handel erhältliche Heilerden werden im Buch detailliert vorgestellt und abgebildet.
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Foto: Kristian Kretschmann
Ich habe Heilerde zu Hause – Wenn ich Magenbeschwerden habe gibt es etwas Heilerde in Joghurt eingerührt und dann ca. eine halbe Stunde vor dem Essen nochmal Dieser Zeitunterschied sei wohl wichtig, damit es auch was bringt. Mir hilft es sehr gut.
Ps: Toller Artikel 🙂 und sehr schönes Design.
Liebe grüße
Katharina
Heilerde ist fantastisch. Seit frühester Kindheit leide ich an Aphthen – diverse Nahrungsmittel lösen sie aus. Früher habe ich dann wochenlang an diesen Biestern gelitten. Heute nehme ich Heilerde-Pulver und nach 2-3 Tagen ist der Spuk vorbei.
Ich kann die Wirkung von Heilerde nur bestätigen. Lange litt ich unter einem Ausschlag. Der Arzt verschrieb Cortisonsalbe. Sobald ich sie wegliess, kam der Ausschlag immer wieder, bis ich Heilerde für mich entdeckte. Ich war sehr erstaunt, dass der Ausschlag nach nur wenigen Anwendungen verschwand und bis heute nicht zurückkam.
Ich nehme Heilerde immer mal wieder, wenn ich Verdauungsbeschwerden oder Sodbrennen habe. Das hilft ganz gut und ich kann auf die „chemische Keule“ verzichten.