Jedes Körperteil und jedes Organ spielen eine bestimmte Rolle im Funktionieren des menschlichen Körpers. Sie sind jeweils ein Zahnrad in der größeren Maschinerie der Physiologie. Das Hüftgelenk ist solch ein Zahnrad, das oftmals mit dem Alter oder dem Sporteln der Abnutzung ausgesetzt wird. Welche Funktion hat die Hüfte genau und was geschieht bei Problemen?
Das Hüftgelenk verbindet das Becken mit dem Oberschenkel und spielt eine entscheidende Bedeutung in der Bewegungsfähigkeit eines jeden Menschen. Es handelt sich dabei um einen starken Bandapparat, der für Stabilität beim Stehen sorgt und überhaupt erst den aufrechten Gang ermöglicht. Obwohl die meisten Menschen ein Leben lang mit ihrer bestehenden Hüfte gut auskommen, können sich im Voranschreiten des Alters Hüftprobleme einstellen. Hierfür werden Operationen getätigt, um künstliche Hüften bei Patienten zu implantieren. In Deutschland waren es zwischen 2011 und 2015 knapp 300 Operationen auf 100.000 Einwohner – die zweithöchste relative Anzahl weltweit nach der Schweiz mit knapp 308 Eingriffen. Der OECD-Durchschnitt lag 2015 nur bei etwas mehr als 166 Operationen. Allerdings sollte die hohe Rate in der Bundesrepublik keine allzugroße Überraschung darstellen, da sie zu einem der führenden Ländern im Gebiet der Hüpfoperationen gilt. Das Uniklinikum Dresden wird häufig als die beste orthopädische Fachklinik Deutschlands gehandelt. Diese Einschätzung wurde durch Patienten-Fragebögen zwecks der Zufriedenheit ermittelt.
IMAGE SOURCE: Andy Murray wikimedia/Francisco Diez
Von Hüfterneuerungen sind Menschen durchschnittlich in ihren frühen 50ern betroffen. Es gibt jedoch auch seltenere Fälle von jungen Menschen: so zum Beispiel der 32-jährige Profitennisspieler Andy Murrays. Dieser gewann die prestigereiche Wimbledon-Championship im Jahr 2016 und war ein beliebter Sponsorpartner für diverse große Unternehmen, darunter auch der berühmte Sportartikelhersteller Adidas. Seine Sponsorverträge brachten ihm neben den Turniergewinnen beträchtliche Summen ein, und bis zum Sommer 2017 lag Murray auf Weltranglistenplatz, fiel seitdem aber dramatisch. Schuld daran war ein vergleichsweise frühes Eintreten von Arthritis. Für ihn sind damit auch spezielle Risiken verbunden. Da er als Elitesportler tätig ist, ist seine Hüfte einer besonderen Belastung ausgesetzt. Schließlich werden bei einer Hüfterneuerung Metallkappen eingebaut, die bei zu viel Anstrengung die Blut-Metallionenwerte erhöhen können, was die Gefahr einer potenziellen Osteolyse nach sich zieht.
Bei Läufern Anfang 50, die sich einer Hüfterneuerung unterzogen haben, gibt es eine 90-prozentige Chance, dass diese nach ausreichender Regeneration wieder laufen können. Da Murray allerdings sehr hohe Anforderungen an sich stellt und so schnell wie möglich wieder in Topform sein möchte, können Komplikationen auf lange Sicht nicht ausgeschlossen werden.