Der Staatsmann Otto von Bismarck hat es mit seinem Ausspruch: „Je weniger die Leute wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie“ auf den Punkt gebracht. Ein Drittel unseres Lebens verbringen wir schlafend. Solange wir problemlos ein- und durchschlafen, gehört der Schlaf für uns zu den selbstverständlichsten Dingen unseres Alltags. Ist er jedoch einmal aus dem Gleichgewicht geraten, kann er, auf Dauer gesehen, krank machen und zur Belastung werden. Statistiken belegen, dass etwa 30% der Menschen in westlichen Industrieländern von Schlafstörungen betroffen sind.
Inhaltsverzeichnis
- Aspekte des Schlafbedürfnis
- Selbsthilfe bei Schlafstörungen
- Professionelle Hilfe aus dem Schlaflabor
- Das Bett ist zum Schlafen da – (fast) alles andere gehört nicht ins Bett
- Achten Sie auf Schlafkomfort
Aspekte des Schlafbedürfnis
Die Länge des Schlafes, der uns gesund und leistungsfähig machen soll, ist von Mensch zu Mensch verschieden. So ist überliefert, dass Einstein täglich bis zu 14 Stunden geschlafen haben soll. Schlafmediziner halten eine Schlafdauer von sieben bis acht Stunden jedoch für ausreichend. Das Nickerchen am Mittag nach dem Essen ist zusätzlich erlaubt und verhindert nicht die Nachtruhe. Im Gegenteil wird körperliche und geistige Leistungsfähigkeit dadurch wesentlich gesteigert.
Während wir schlafen, wechseln sich verschiedene Schlafphasen nacheinander ab. Leichtschlaf, Tiefschlaf und Traumschlaf sind für unsere Erholung unentbehrlich. Das Schlafhormon Melatonin ist für diese innere Uhr verantwortlich.
Je nach Alter, Lebensrhythmus, Jahreszeiten und Gewohnheiten unterscheiden sich unsere Schlafbedürfnisse. So kämpft die biologische Uhr des Kindes mit dem morgendlichen Schulbeginn, während beim Jugendlichen das Schlafbedürfnis mit der Pubertät wieder ansteigt. Im Erwachsenenalter bestimmen äußere Einflüsse und persönliche Gewohnheiten den Schlafrhythmus. Menschen, die in wechselnden Schichten arbeiten, sind extremen Belastungen im Schlaf-Wach-Verhalten ausgesetzt.
Soziale Zwänge wie die Zeitumstellungen, sowohl beim Ferntourismus mit dem bekannten Jetlag-Syndrom, als auch im Frühjahr und Herbst, fordern ihren negativen Schlaftribut.
Selbsthilfe bei Schlafstörungen
Ganz abgesehen von den Möglichkeiten, sich beim Arzt oder in der Apotheke Hilfe zu holen, können wir selbst einiges für einen gesunden Schlaf tun. So helfen eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und verschiedene Entspannungstechniken, den Stress zu bewältigen, der uns am Ein- oder Durchschlafen hindern kann. Ein aktiv gestalteter Alltag mit sozialen Kontakten lässt uns eher die Sorgen vergessen, die sich häufig dann während der Nacht im Dunkel als Grübeleien manifestieren.
Professionelle Hilfe aus dem Schlaflabor
Kommt man trotz aller Bemühungen dennoch kaum zum Schlafen, so hilft nur noch professionelle Hilfe. Wichtig ist dabei zunächst einmal herauszufinden, wo überhaupt die Ursachen der Schlafstörung liegen. Das passiert meistens in einem Schlaflabor, in dem der Patient während seiner Nachtruhe vielfältig überwacht wird. Dabei finden die Mediziner heraus, in welcher Schlafphase es zu Störungen kommt. Nach der Auswertung wird dann ein Schlafmediziner für den Patienten eine gut abgestimmte Therapie entwickeln.
Das Bett ist zum Schlafen da – (fast) alles andere gehört nicht ins Bett
Mit dem Wissen, dass gestörter Schlaf uns krank macht, suchen wir nach Verhaltensweisen, um wieder zu einem erholsamen und gesunden Schlaf zu gelangen, Schlafstörungen zu vermeiden. Als Erstes sollten wir uns an regelmäßige Zeiten halten, wann wir zu Bett gehen und wann wir wieder aufstehen.
Es lohnt sich zudem, unsere alltäglichen Angewohnheiten im Hinblick auf Faktoren, die den Nachtschlaf negativ beeinflussen, zu überprüfen. So können zu schwere Mahlzeiten am Abend, koffeinhaltige Getränke bereits am Nachmittag zu sich genommen, den Schlaf empfindlich stören. Auch lesen, fernsehen, lernen oder gar streiten im Bett können verheerende Folgen für die Nachtruhe haben. Das Bett sollte daher nur dem Schlaf und der Liebe vorbehalten sein.
Achten Sie auf Schlafkomfort
Die Raumtemperatur im Schlafzimmer sollte bei 14° – 18° Celsius liegen. Ein abgedunkeltes Schlafzimmer und bequeme Nachtwäsche fördern das Einschlafen. Die Leuchtanzeige digitaler Wecker kann den Schlaf stören, weil die Uhr uns verleitet, während der Nacht, besonders bei Durchschlafschwierigkeiten, öfter mal nach der Zeit zu sehen.
Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass normalerweise 700 ml Körperflüssigkeit vom Schläfer jede Nacht abgegeben werden. Aus diesem Grund sollte die Matratze über seitliche Entlüftung verfügen. Die passende Bettdecke, das anatomisch geformte Kissen, die persönlich angepasste Matratze, all das löst Verspannungen und Blockaden, während wir schlafen. Unsere Vorfahren schliefen noch auf Stroh; heute bieten Wellness-Hotels für den besonderen Schlaf Nächte auf Heu an. Der Fachhandel jedoch bietet rund ums Bett eine Unmenge an Materialien und Formen an und berät uns zudem fundiert bei der Auswahl des gesamten Bettes. Dabei kann der Geldbeutel schon einmal stark strapaziert werden. Es lohnt sich jedoch für die Gesundheit, etwas tiefer in diesen zu greifen, vor allem, wenn man bedenkt, dass wir eine relativ lange Zeit unseres Lebens im Bett verbringen.
„Der Schlaf ist die beste Erfindung“. Dieser Ausspruch von Heinrich Heine trifft wohl den berühmten Nagel auf den Kopf. In diesem Sinne bleibt mir nur, Ihnen allzeit eine gesunde Nachtruhe zu wünschen.
Danke für die tollen Tipps, ich richte mich gerade neu ein und kann sie sehr gut gebrauchen!
Ein sehr aufschlussreicher Artikel! Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, wie wichtig guter Schlaf für die körperliche und geistige Gesundheit ist. Gerade in stressigen Phasen vernachlässige ich oft meinen Schlaf und merke dann, wie sehr das meine Konzentration und mein Wohlbefinden beeinflusst. Besonders spannend fand ich den Aspekt, dass Schlaf nicht nur zur Erholung dient, sondern auch die emotionale Stabilität unterstützt. Ich frage mich, ob ihr vielleicht noch spezielle Tipps habt, wie man den Schlaf verbessern kann, wenn man häufig nachts wach liegt oder Stress nicht abschalten kann?
Viele Grüße, Doris