Die großen Sommerferien liegen allerorten in den letzten Zügen, in den meisten Bundesländern hat das neue Schuljahr bereits begonnen. Als Eltern steht man da jeden Morgen vor der Frage, was man seinem Nachwuchs als Pausenbrot mit in die Schule gibt. Schmackhaft soll es sein, aber auch gesund. Blöd wenn man dann morgens Gurke schnibbelt und diese dann zusammen mit Tomate und Frischkäse liebevoll ein Vollkornbrot belegt – und abends bringt das Kind das Pausenbrot wieder mit nach Hause. War nicht so lecker… Was aber macht ein gesundes UND leckeres Pausenbrot aus? Ein paar Tipps und Anregungen:
7.00 Uhr – Die Kraft aus dem Korn
Jeden Morgen geschmiert, belegt und eingepackt – das Pausenbrot. Es soll gut schmecken, nahrhaft und bekömmlich sein und Kräfte wecken. Getreide ist Energielieferant Nummer 1, das Korn enorm vielfältig in seiner Weiterverarbeitung. Es ist lecker, schmeckt warm und kalt und sorgt optimal für Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Mineralien.
Im anthroposophischen Ernährungsplan, der gern Rituale einbindet, wird neben unserer Eß-Kultur ein Blick auf die Anbauart von Pflanzen geworfen. Wieviel Widerstandkräfte bildet eine Treibhauspflanze im Gegensatz zum Freilandgewächs, dass nie den Widrigkeiten des Wetters ausgesetzt war und somit kaum eine Kräftekomponente aufweist? Ein guter Moment um Getreide zu loben. Es ist mit Wetter versorgt und trotz ihm mit kräftigen Halmen. 10.000 Jahre Berufserfahrung im europäischen Getreideanbau sprechen für sich.
10.45 Uhr – Der Magen knurrt
Lecker, gesund und soll nicht belasten: So soll der ideale Pausensnack aussehen!
Das Frühstück ist bereits verstoffwechselt, der Körper hat Kohlenhydrate und Ballaststoffe aufgenommen. Das Gehirn wird zuerst versorgt, es beansprucht rund 50 % aller Kohlenhydrate für sich. Einem zweiten Nachschlag steht also nichts im Weg, außer man übt sich in der 3-Mahlzeitenklausel. Denn erst wenn die letzte Mahlzeit verbrannt ist, wird auf die Reserve zurückgegriffen und die Fettverbrennung setzt ein. So nehmen wir Energie unter verschieden Aspekten auf. Ist der Körper in Bewegung hat er andere Ansprüche als am Schreibtisch und Kinder im Wachstum haben ganz eigene Bedürfnisse. So passt ein hartgekochtes Ei, da es recht fetthaltig ist, besser in einen bewegten Vormittag. Es ist aber reich an Mineralstoffen, wie Phosphor, Calcium und Eisen, sowie Aminosäuren, Fetten und Vitaminen und darf somit nicht fehlen:
Deftige Spiegeleistulle
Zwei Eier wie Spiegeleier in der Pfanne braten. Mit einer Gabel das Eigelb einstechen, damit es sich über dem Eiweiß verteilt. Salzen und stocken lassen. Die Eier wenden und noch eine Minuten braten, aus der Pfanne nehmen und abkühlen lassen. Vier Scheiben Brot von einer Seite mit Butter bestreichen, je eine mit Käse, Schinken und einem Ei belegen. Mit Schnittlauchröllchen garnieren und den übrigen Scheiben bedecken und andrücken.
Birnenmus
Schnell zubereitet und eine gesunde Abwechsung zu Marmelade ist dieser süße Brotaufstrich mit Birne und Pinienkernen: Die geschälte Birne halbieren, entkernen und pürieren. Einen Esslöffel Pinienkerne ohne Fett kurz anrösten, die Hälfte fein hacken. 60 g cremig gerührte Butter mit dem Fruchtmus, eine Esslöffel Ahornsirup, Rosinen und den gehackten Pinienkernen verrühren. Auch mit Äpfeln und gehackten Haselnüssen schmeckt der Aufstrich auf Toast oder Brötchen sehr lecker!
Asketenpause
Wie entwickelt man einen angemessenen Umgang mit Nahrung und werden unsere Sinne im Dauermodus belohnt? Der Asket weiß eine handvoll Nüsse zu schätzen. Zum Pausenbrot passen Nüsse gut, sie sind ein optimaler Lieferant aus ungesättigten Fettsäuren, Eiweiß und B-Vitaminen sowie Magnesium, Kalium, Folsäure, Eisen. Ein Apfel dazu und für den richtigen Energiecocktail ist gesorgt.
Kässchmier
Ein Quark- oder Frischkäsebrötchen lockt sogar den fleischliebenden Saarländer am Karfreitag auf Pilgerwege. Die berühmte „Kässchmier“ aus Oberlimberg wird mit Quark oder Joghurt, Sahne und etwas Milch nach belieben verfeinert. Mit Schnittlauch, Petersilie und Dill, aber auch deftig mit Senf, Zwiebeln und Knoblauch eine ideale Stärkung. Abgeschmeckt mit etwas Salz und Pfeffer eine ausgezeichnete Stulle für die kleine Pause.
TIPP
Ein Teelöffel Amarant ab und zu im Frischkäse oder im Müsli, ist ein kleiner Trick mit großer Wirkung. Seine Inhaltsstoffe sind für die menschliche Ernährung in einem günstigen Verhältnis kombiniert. Amarant enthält viele ungesättigte Fettsäuren. Seine Proteine bestehen zu einem hohen Anteil aus essenziellen Aminosäuren, der Gehalt an Calcium, Magnesium, Eisen und Zink ist sehr hoch. Ein relativ hoher Anteil der Kohlenhydrate sind Ballaststoffe.
Foto: Macin Smolinski / sxc.hu