Gerstengras

Gerstengras als Heilmittel

Gerste gehört zur Familie der Süßgräser, zählt zu den ältesten Getreidearten der Welt und stammt ursprünglich aus dem Vorderen Orient und dem östlichen Balkan. Wir finden viele Arten und Formen von Gerste. Sommer- ,Winter- und Nacktgerste, sowie farblich unterschiedliche Sorten (schwarz, weiß, blau). Schon in der Bibel wird von den Hebräern berichtet, dass sie Gerstengras hauptsächlich als Nahrungsmittel für sich und als Futtermittel für ihre Tiere verwendeten. Es waren die Römer, die während ihrer Beutezüge das Getreide nach Europa brachten.

Die Schutzhülle der Körner, die so genannten Spelzen, enthalten zusammen mit den Körnern einen hohen Anteil an Zellulose, die viele unverdauliche Ballaststoffe, welche die Verdauung anregen, enthält. In der Gerste kommt weniger Gluten als in anderen Getreidesorten vor, was sie für Menschen mit Gluten-Empfindlichkeit interessant macht.

Als eine der ältesten Getreidearten wird die Gerste wegen ihrer Anspruchslosigkeit, was Wasser und Hitzeverträglichkeit anbelangt, über die ganze Welt angebaut. So ist sie wegen ihrer Anpassungsfähigkeit bis in die Polargegend, im Süden bis in den Mittelmeerraum, in Nord- und Südamerika, Südrussland und in Gebirgen bis zu einer Höhe von 4.000 Metern anzutreffen.

Gerstengras ist reich an Inhaltsstoffen

Gerstengras, der junge Keimling der Gerste, ist wegen seiner großen Wirkungsbreite als gesundes Nahrungsmittel wieder in den Fokus als Heilmittel gelangt. Eine Unzahl an Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen, die essenzielle Bestandteile von Hormonen sind, sind Inhaltsstoffe von Gerstengras. Die darüber hinaus im Gerstengras enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe, so genannte Flavonoide, halten die Blutgefäße elastisch und verbessern den Blutdruck. Sie schützen die Zellen vor Krankheitserregern und stärken das Immunsystem.

Gerstengras als Heilmittel

Alle Mineralien, Vitamine und etwa 80 bekannte Spurenelemente, machen Gerstengras zu einer Powerpflanze. Molybdän, das Harnsäure bindet und ausleitet, sowie Mangan, welches zur Bildung von Knorpel beiträgt, sind einige der seltenen Spurenelemente, die in der Pflanze vorkommen. Wenn der Körper übersäuert ist und in Folge davon wichtige Mineralien fehlen, müssen die Organe von ihren Reserven zehren. Säuren belasten Galle, Nieren, Blase, Blutgefäße und Gelenke. Zum Ausgleich benötigen sie Kalium, das im Gerstengras am höchsten vorkommende Mineral aller Lebensmittel. Auch Menschen mit Herzproblemen profitieren von Gerstengraspulver. Hervorzuheben ist die Wirkung von Gerstengras für Diabetiker, weil seine Inhaltsstoffe die Tätigkeit der Bauchspeicheldrüse anregen und so den Blutzuckerspiegel normalisieren können. Zuckerkranken fehlen häufig die Vitamine A, B, C und Selen, die wir alle in Gerstengras finden. Die zusammen wirkenden Nährstoffe des Gerstengrases fördern die Erholung aller Körperzellen, können diese verjüngen. Sie fördern den Schlaf, wirken stimmungsaufhellend und erhöhen die Gedächtnisleistung. Hormonell bedingter Haarausfall sowie Hautalterung können von Gerstengras wegen seiner Inhaltsstoffe profitieren. Eine gesunde Ernährung kann durch Gerstengrassaft oder mit 3 x täglich einem gehäuften Teelöffel Pulver ergänzt werden.

Gerstengras und seine Enzyme

Unser Körper kann nur am Leben erhalten werden, wenn Eiweißmoleküle, auch Enzyme genannt, richtig miteinander funktionieren. Wir benötigen sie um Nährstoffe aufzunehmen und diese zu verdauen. Sie helfen uns bei allen Stoffwechselvorgängen und reinigen den Körper von Schadstoffen. In Gerstengras finden wir etwa zwanzig verschiedene Enzyme, die Entzündungen hemmen, die Ausscheidung von Giftstoffen beeinflussen und beim Verwerten von Nährstoffen helfen. Sie übertragen Informationen zwischen den Nervenzellen, was sich in körperlicher und geistiger Fitness auswirkt.

Chlorophyll in Gerstengras

Chlorophyll ist das in Energie umgewandelte Sonnenlicht, wird häufig als “Blut der Pflanzen“ bezeichnet und hilft bei der Blutbildung und Sauerstoffversorgung unseres Körpers. Das im Gerstengras in hoher Konzentration enthaltene Chlorophyll kann bei Blutarmut eingesetzt werden. Es wirkt anti bakteriell, bindet Schleim und Säuren, wirkt sich somit gesundheitsfördernd auf die Tätigkeit des Darmes und der Bauchspeicheldrüse aus. Die Fettverdauung wird durch Aminosäuren, der Vorstufe von Enzymen, angeregt.

Gerste als Nahrungsmittel

Graupen und Grützen stammen aus grob zerkleinerten Körnern, nicht nur, aber auch aus Gerste, die häufig Verwendung in der Küche finden, z. B. als Suppeneinlage. Bierbrauer verwenden die Gerste, neben anderen Zutaten, zum Herstellen von Bier. Malz- oder Getreidekaffee wird aus gekeimter Gerste hergestellt. Um Gerste mit in den Speiseplan zu integrieren, kann man sich Sprossen ziehen und diese dann warmen oder kalten Gerichten zufügen. Das Saatgut wird 8 – 10 Stunden in Wasser quellen lassen. Danach wird es in feuchte Erde eingebracht und bei einer Höhe von 10 cm geerntet.

Smoothies, Salate, Gemüse und andere Speisen lassen sich durch Zugabe der frischen Pflanze nährstoffreich ergänzen.

Foto: Elke Rohn / freeimages.com

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