Hopfen

Hopfen – nicht nur für Bier wichtig

Hopfen – wer kennt ihn nicht als Hauptbestandteil des Lieblingsgetränkes der Deutschen? Er ist verantwortlich für den herben Geschmack des Bieres. Doch Hopfen kann viel mehr, als man vermutet, wird doch nur etwa 1% der Hopfenernte zu medizinischen Zwecken verwendet.  Was kaum einer weiß: Hopfen findet man bisweilen in alten Bibliotheken als Schutz vor Feuchtigkeit und Ungeziefer. Seine ätherischen Öle halten Schädlinge fern, die Dolden binden die Luftfeuchtigkeit.

Hopfen – Anbau und Ernte

Seit dem 8. Jahrhundert wird Hopfen in Mitteleuropa vornehmlich zum Bierbrauen angebaut. Kultiviert wird der Hopfen, der zu den Hanfgewächsen zählt, ab März in Hopfengärten. An 6-7 Meter hohen Spalieren rankt sich die Pflanze hoch, die bis zu 20 Jahre alt werden kann. Die frischen Sprösslinge des Hopfens werden seit geraumer Zeit im Frühjahr aus der Erde gegraben und als Hopfenspargel verkauft. Die Ernte erfolgt per Hand und ist zudem von kurzer Dauer. Das macht ihn zu einer der teuersten Gemüsesorten bei uns.

Hopfen - macht nicht nur im Bier eine gute Figur
Hopfen – macht nicht nur im Bier eine gute Figur

In Bayern – wie sollte es anders sein – gibt es das größte Anbaugebiet für Hopfen weltweit. Allein dort werden jährlich 18.000 Tonnen gepflückt. Es gibt weibliche und männliche Pflanzen, wobei nur die Weiblichen Verwendung finden. In der Frucht befindet sich der Harz mit seinen Bitterstoffen. Aus den Hopfenzapfen und Hopfendrüsen werden die ätherischen Öle gewonnen. Ein wichtiger Teil des Zapfens sind seine Gerbstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. (Xanthohumol) Durch Lagerung bildet der Hopfen sehr schnell Bittersäuren, weswegen er extrahiert wird und dann den Bierbrauern das ganze Jahr über zur Verfügung steht.

Hopfen macht nicht nur im Bier eine gute Figur

Nein, nicht nur der Brauer kann dem Hopfen Gutes abgewinnen. Die grün-gelben Zapfen und Drüsen des weiblichen Hopfens werden auch in der Medizin verwendet – vornehmlich zur Beruhigung. Seine speziellen Bitterstoffe töten Bakterien ab. Neben den vorhandenen Bitterstoffen und Ölen enthält die Pflanze Rohfasern, Eiweiße und Mineralien. Als Dragees, Tinktur, Badezusatz oder Tee hat der Hopfen sich als Hausmittel bewährt.

Dazu wird ein Teelöffel Hopfenzapfen mit kochendem Wasser übergossen und fünf bis zehn Minuten ziehen lassen. Danach wird er abgeseiht und langsam schluckweise getrunken. Er schmeckt zwar bitter, verhilft jedoch zu einem entspannten Einschlafen. Um etwas zu bewirken, sollte der Tee aber mindestens eine Woche lang getrunken werden. Bei Fieber, unzureichender Herztätigkeit und zu hohem Blutdruck sollte auf Bäder mit Hopfenextrakten allerdings verzichtet werden.

Eine andere Möglichkeit, von der Wirksamkeit zu profitieren, ist die Anwendung der Aromatherapie. Dazu werden frische Hopfenzapfen in ein Baumwollkissen gefüllt und ins Bett in die Nähe des Kopfkissens gelegt. Aber nicht nur der Schlaf wird gefördert, Hopfen regt auch die Verdauung an. Außerhalb der Wechseljahre wird Hopfentee als Ausgleich für den Rückgang der Östrogene angewendet. Er soll die Beschwerden in dieser Zeit lindern helfen.

Vernünftig und in Maßen genossen tun wir unserer Gesundheit etwas Gutes, wenn wir gelegentlich ein „Bierchen zischen“. Denn Bier enthält Eiweiße, Folsäure und die bereits erwähnten Polyphenole. Männer sollten dabei jedoch nicht mehr als einen halben Liter pro Tag zu sich nehmen, Frauen die Hälfte. Oder eben einfach zum alkoholfreien greifen.

Foto:  D. Gavenda / sxc.hu

 

 

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