Hefe

Hefe und Gesundheit

Ohne zu wissen warum, diente Hefe seit Jahrtausenden den Menschen als Ausgangsstoff zur Herstellung von Brot, Wein und Bier. Schon vor mehr als 5000 Jahren vermischten die Ägypter Wasser und Mehl und formten daraus Fladenbrote. Reste dieser Mischung, die über Nacht gärten und später wieder verwendet wurden, zeigten dass der Teig anders schmeckte und luftiger war. Was die Menschen früher nicht wussten, ist die Tatsache, dass während der Ruhezeit aus Bakterien Milch- und Essigsäure und aus der Hefe Kohlenstoffdioxid gebildet wurden und dadurch gesäuertes Brot entstehen konnte.

Hefepilze sind einzellige Lebewesen, die durch Zellteilung entstehen und nur unter dem Mikroskop erkennbar sind. Ihre Zellwände können vom Körper nicht verarbeitet werden. Daher werden Kulturhefen mit besonderen Eigenschaften, so genannte aufgeschlossene Hefen für verschiedenste Verwendungszwecke hergestellt. Es gibt Hefe in verschiedenen Darreichungsformen: flüssig, trocken, rieselnd, frisch und gepresst.

Nährstoffe in der Hefe

Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und hochwertiges Eiweiß sind zahlreich in der Hefe enthalten, besonders reichhaltig finden wir dort die Vitamine B1, B2, B6 und Niacin, das antioxydativ wirkt. Biotin, Folsäure und Pantothensäure liefern die Vitamine zur Erhaltung  gesunder Haare, Haut und Nägel. Fehlt dem Körper Biotin (auch als Vitamin B7 bekannt) können Hautentzündungen oder Schleimhautveränderungen auftreten.

Die Mineralien Natrium und Kalium, die sich ideal ergänzen, helfen unsere Knochen und Zähne gesund zu erhalten. Eisen ist zuständig für die Blutbildung, Magnesium stärkt die Muskeln und Zink unterstützt unser Immunsystem.

Medizinische Hefen

Diese Hefestämme können Gifte an sich binden. Ihre Wirksamkeit wird vor allem dem Vitamin-B-Komplex und den bereits oben erwähnten Inhaltsstoffen zugeordnet, die das Immunsystem anregen und gegen krankheitserregende Bakterien von Nutzen sind. Als natürlicher Wirkstoff stärkt medizinische Hefe das Verdauungssystem und wirkt Appetit anregend. Bei entzündlichen und chronischen Erkrankungen wird der Darm belastet und die Verdauungsvorgänge verändern sich. Um dabei einer Gewichtsabnahme vorzubeugen, setzt man medizinische Hefe ein, insbesondere bei gleichzeitiger Gabe von Antibiotika-Therapien. Die Fresszellen der medizinischen Hefen können auch bei chronischen Hauterkrankungen, die oftmals von Bakterien ausgelöst werden, wirksam sein. Allerdings ist dann, bei der Anwendung einer medizinischen Hefe, Geduld angesagt. Es dauert unter Umständen mehrere Wochen bis sich die Hautzellen regeneriert haben. Wer medizinische Hefen kaufen will, kann diese in Form von Tabletten, Pulver oder Kapseln in der Apotheke oder Reformhäusern erwerben. Beim Kauf sollten Sie sich  über Dosierung und Anwendung der Präparate allerdings beraten lassen.Allgemein sind Nahrungsergänzungsmittel mit medizinischer Hefe gut verträglich.

Hefe in der Ernährung

Je nachdem welche Zutat man bei der Zucht der Hefe benutzt, lässt sich ihr Geschmack beeinflussen. Milchhefe, die unter Zugabe von Molke entsteht, schmeckt süßlicher, auf Melasse gezüchtete Würzhefe schmeckt mild und Bierhefe, die Hopfen und Gerste als Zuchtzusatz benötigt, schmeckt würziger bis herb.

Als salzarmes Mittel zum Würzen, bei selbst gefertigten Brotaufstrichen oder Brühen, findet Hefe in Form von Flocken in der täglichen Küche Verwendung. Viele talentierte Frauen backen neben Kuchen und Brot noch allerlei Leckeres aus Hefe. Überall ist Hefe die Grundlage für das, was unseren Gaumen verwöhnt. Es gilt jedoch zu beachten, dass Hefen nicht mit Alkohol oder eiskalten Flüssigkeiten zusammentreffen sollten und dass sie auf Temperaturen über 50°C mit dem Verlust ihrer wertvollen Inhaltsstoffe reagieren. Daher sollte man das Würzen der Speisen erst vornehmen, wenn die Speisen fertig gestellt sind. Menschen die allergisch auf Hefe reagieren oder diese nicht gut vertragen, sollten sie meiden. Große und kleine Wissbegierige, die sich den Gärvorgang einmal ansehen möchten, benötigen ein wenig Hefe, lauwarmes Wasser und einen Teelöffel voll Zucker. Anrühren und warm stellen – und schon staunt der Laie!

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