Naturseife

Naturseife selbst herstellen

Die Gallier verwendeten eine der heutigen Seife ähnliche Paste, um sich die Haare zu färben und ihre Kleidung zu reinigen. Ziegenfett und Asche aus der Buche bildeten die Grundlage der Mischung. Urkundlich wurde das Seife-Sieden erstmalig gegen Ende des 14. Jahrhunderts erwähnt.

Geschichte der Naturseife

In Syrien wurde Seife aus Olivenöl und Lorbeer bereits im 8. Jahrhundert hergestellt. Von Aleppo aus weiter verbreitet wurde das Wissen der Seifenherstellung durch Kaufleute und Teilnehmer der Kreuzzüge bis hin zum Mittelmeerraum. Dabei entwickelte sich Marseille zur Hochburg der Seifenherstellung. 1688 erließ der Sonnenkönig ein Reinheitsgebot für die “Savon de Marseille” , wonach sie über 70% reines Olivenöl enthalten und mit Meersalz hergestellt werden musste.

Die heute noch verwendete traditionelle Naturseife besteht größtenteils aus verseiftem Olivenöl und wird im Handel als Olivenöl Seife angeboten.

Kernseife im Haushalt

Vor nicht allzu langer Zeit wurde Kernseife für viele Zwecke im Haushalt angewendet, weil sie dank der Salze der Fettsäuren sich perfekt dazu eignete, stark verschmutzte und fettige Oberflächen, wie Fenster, Böden, Bäder und Küchen zu reinigen. Es eignete sich auch als Mittel, die Wäsche zu reinigen, rückte sie doch hartnäckigen Flecken in Textilien zu Leibe. Bevor man die stark verschmutzten Teile in die Waschmaschine gab, wurden die Flecken zunächst befeuchtet, mit Kernseife eingerieben und nach einer halben Stunde in die Waschmaschine gegeben.

Kernseife
Seife

Weil viele Verbraucher heute wegen der Umweltbelastung durch die in Reinigungsmitteln enthaltenen Zusätze verunsichert sind, stellen Einige ihre Wasch- und Spülmittel aus Olivenölseife selbst her. Zwar enthält diese auch waschaktive Tenside, die jedoch in viel kürzerer Zeit biologisch abgebaut werden. Zur Herstellung eines guten Reinigungsmittels eignet sich am besten Alepposeife, die neben dem in allen Seifen enthaltenen verseiften Olivenöl auch noch verseiftes Lorbeeröl enthält.

Als Beispiel für die Selbstherstellung eines Produktes aus der Olivenöl Seife sei das Rezept für einen Allzweckreiniger genannt:

Man benötigt man 1 Tasse Wasser, 1 TL geriebene Seife, 1 TL Natron, 1-2 Tropfen Zitrone, eventuell ätherisches Öl (Lavendel oder ähnliches) einige Tropfen. Man gießt zuerst das Wasser über die Flocken, rührt die Masse um, bis sich die Flocken aufgelöst haben, gibt danach die anderen Inhaltsstoffe unter ständigem Rühren hinzu, bis sich alles aufgelöst hat. Bevor man den nun fertigen Allzweckreiniger in ein Behältnis (am besten eine leere Spülflasche oder Seifenspender) gibt, muss die Masse erkalten. Sollte die Flüssigseife zu fest werden, kann man ihr noch etwas Wasser hinzugeben und ausgiebig rühren, danach erkalten lassen und in einen Seifenspender abfüllen.

Naturseife selbst herstellen – schnell und mit wenigen Zutaten

Ausgangsstoffe zur Herstellung von Seifen sind eine Mischung aus Fetten pflanzlichen oder tierischen Ursprunges. Dabei wurden in verschiedenen Ländern unterschiedliche Stoffe verwendet (Pflanzenasche, Ziegentalg, Öle). Beim sogenannten Seifen-Sieden werden die Fette mit einer Natriumchloridlösung verkocht. Es entsteht der Seifenleim, dem beim Aussalzen Salz beigemischt wird. Dabei werden Glycerin und andere Inhaltsstoffe getrennt und alkalische Kernseife, mit stärkerer Reinigungswirkung, entsteht. Diese enthält gegenüber normaler Seife weder Fett noch sonstige Zusatzstoffe wie Farbe und Aroma, was von Allergikern besonders geschätzt wird. In diesem Videokurs wird Schritt für Schritt erklärt, wie man Seife selbst herstellt*.

Weil Olivenöl Seife keine chemischen Zusätze enthält, wird sie von Menschen mit empfindlicher Haut sehr gerne zur Körperreinigung verwendet. Sie löst auch starke Verschmutzungen von Farb- oder Ölresten bei Leuten, die in ihrem Beruf mit solchen Substanzen in Kontakt kommen. Bei der Anwendung wird Talg aus den Hautporen entfernt, was eine bessere Hautatmung begünstigt. Weil aber die Naturseife stark entfettet und somit die Struktur der Haut angreifen kann, sollte man Vorsicht bei zu häufiger Anwendung walten lassen. Eine Nachbehandlung mit Melkfett oder Kokosöl wäre hilfreich, das Problem zu lösen. Ebenso findet die Seife als Haarwaschmittel Verwendung und sogar zum Zähne putzen, was geschmacklich nicht jedermanns Sache ist.

Viele Menschen lehnen Naturseife ab, weil sie nicht so gut riecht oder nicht so geschmeidig auf der Haut wirkt. Deshalb erzeugen Liebhaber naturbelassener Seifen ihre Seifen selbst, nehmen Kernseife als Ausgangsprodukt und geben hautfreundliche Mittel hinzu. Dabei verwenden sie unter anderem Wollwachs, das die Seife cremiger macht, Vitamin E, das gegen die Alterung der Haut hilft, während Haferbrühe Feuchtigkeit spendet. Traubenkernöl als Zusatz wirkt entzündungshemmend und gibt der Haut viel Feuchtigkeit. Milchsäure in selbst gemachter Seife wirkt antibakteriell und ist ebenso wie Haferbrühe feuchtigkeitsspendend.

Medizinische Anwendungen mit Kernseife

Meistens wird Kernseife bei vorhandener Akne, Warzen und Allergien der Haut angewendet, weil sie ohne chemische Zusatzstoffe auskommt, einen hohen pH-Wert besitzt und daher Viren und Bakterien abtötet. Hände waschen mit Kernseife schützt somit vor Ansteckung durch Kontakte, besonders in der trüben und kalten Jahreszeit. Gegen Pilzerkrankungen im Frühstadium und beim Entfernen von Splittern an Händen und Füßen hilft ein warmes Fuß- oder Handbad in Kernseife. Auch Hornhaut lässt sich auf diese Art und Weise lösen und leichter entfernen. Danach die behandelten Körperteile mit etwas Balsam verwöhnen, das tut gut und entspannt.

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