Senfkörner

Senf – scharfes Lebensmittel mit dem gesunden Plus

Schon die alten Griechen schätzten den Senf – nicht nur wegen seines Geschmacks, sondern vor allem der Gesundheit wegen. Lange bevor er als Würzmittel genutzt wurde, war Senf wegen seiner Ölanteile als Heilmittel beliebt. Senföle werden heute auch wieder als Naturheilmittel verwendet.

Auch die Römer verwendeten Senf in ihrer Küche und brachten die Kenntnis der Zubereitung mit nach Nordeuropa. Es dauerte jedoch bis ins Mittelalter ehe er dann endgültig Einzug in die europäischen Küchen fand. Für Frankreich bekam die Stadt Dijon im 13. Jahrhundert das Monopol zur Herstellung des Senfs, der heute noch unter diesem Namen bekannt ist. In Deutschland dauerte es bis ins 18. Jahrhundert, ehe in Düsseldorf die erste Senffabrik gegründet wurde.

Die Herstellung von Senf

Senfkörner
Senfkörner

Die Senfpflanze ist eng verwandt mit Rettich, Kohl, und Kresse. Wir importieren die meisten Senfkörner aus Kanada. Aus dem den regionalen Anbau kommt vor allem unser Bio-Senf. Es gibt drei Sorten Senf, den gelben milden und den schärferen braunen sowie den schwarzen Senf. Für ein Kilogramm Senf benötigt man etwa 500.000 Körner. Die Senfkörner werden zunächst geschrotet und zermahlen. Danach gibt man Wasser, Salz, Essig und Gewürze dazu und lässt diese “Maische“ einen Tag lang ruhen, ehe der Senf dann abgefüllt wird.

Das Aroma des Senfes hängt davon ab, wie fein die Körner gemahlen werden, welche Senfart verwendet wird und welche Gewürze zugegeben werden. Je nachdem ob der Senf scharf oder milder, oder auch süß werden soll, gibt man Meerrettich oder Pfeffer, beziehungsweise Zucker, Honig oder Apfelmus dazu. Über Geschmack lässt sich bekanntlich vortrefflich streiten. So liegt es in der Natur der Sache, dass sich die Industrie der Vorlieben der Senfliebhaber angenommen hat und vielfältige Variationen kreiert hat. Inhaltsstoffe wie Nüsse, Orangen, Champagner verwöhnen den Gaumen des Senfliebhabers.

Inhaltsstoffe des Senfes

Nicht nur geschmackvoll, sondern auch gesund sind die Inhaltsstoffe des Senfkornes. Scharfstoffe und Senföle tragen dazu bei, dass der Senf auch als Heilpflanze Verwendung findet. Dabei ist für die Schärfe die Pflanze selbst maßgeblich, der weiße Senf birgt das Senföl Sinalbin, der Schwarze und Braune das Senföl Sinigrin in sich. Erst in der Maische spaltet ein Enzym den Zucker der Senfölglycoside ab. Durch diesen Vorgang entwickeln sich die ätherischen Senföle, die dem Senf nicht nur die Schärfe geben, sondern auch gesundheitsfördernde Eigenschaften haben. Dazu zählen antibakterielle und die Verdauung anregende Effekte.

Senf hat 6% Eiweiß und somit einen höheren Anteil davon als Milch oder Joghurt. Ein hoher Anteil an ungesättigten Fettsäuren schützt das Herz und den Kreislauf vor Arteriosklerose.

Senf als Hausmittel

Aus Senfmehl können Senfwickel bei Erkältung und Bronchitis den Schleim der Atemwege lösen. Dabei entsteht Wärme und die Durchblutung wird gefördert. Dieser Effekt ist auch bei Muskelverspannungen und Gelenkschmerzen wirkungsvoll. Den Kreislauf und warme Füße bringt ein Senfbad auf Vordermann. Allerdings sollten alle Senfanwendungen nach 20 Minuten beendet, die Haut abgewaschen werden, da sie sonst zu sehr gereizt wird.

Die Senfpflanze in der Landwirtschaft

Auch in der Landwirtschaft wird Senf immer öfter als Zwischenfrucht angebaut. Dadurch werden Fadenwürmer von der Ackerfläche verbannt. Diese Nematoden sind winzige Schädlinge und können auf den Feldern erhebliche Schäden verursachen. Es gibt keine wirklich wirksamen Pflanzenschutzmittel dagegen.

Uns außerdem schmeckt Senf perfekt zu Kasseler. Und nicht nur zu Kasseler…

Buchtipp – für alle, die mehr über Senf als Heilmittel erfahren möchten

Susanne Oswald, die Autorin von Senf – Das geheime Heilmittel der Natur: Senf als Heilpflanze und Gewürz – Anwendungen von A bis Z
ist ausgebildete Heilpraktikerin und Senfexpertin. Sie verfügt über reichhaltige Erfahrungen auf dem Gebiet der Senfherstellung und berichtet in ihrem Buch über viele interessante Dinger und um das scharfe Lebensmittel.Ein richtig gutes Buch mit vielen Infos zu Senf, seiner Herstellung und darüber hinaus mit tollen Rezepten. Verständlich erklärt und einfach zuzubereiten. Sie werden Senf mit anderen Augen sehen.

Foto: Dominic Morel / sxc.hu

3 Kommentare

  1. Wir nutzen Senf auch als Hausmittel bei Erkältungen und Bronchitis. Das Senfmehl fördert die Durchblutung und es hilft wunderbar.

    LG Sandra

  2. Ich wusste gar nicht, dass Senf so ein gutes Hausmittel ist.
    Werde das demnächst auf jeden Fall mal ausprobieren 🙂

    LG
    Juli

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