Wurzelgemüse wie die Rote Beete versorgt uns mit Mineralstoffen und Vitaminen

Nun sind sie wieder in aller Munde, die beliebten Wurzelgemüse: Pastinaken, Rote Beete, Karotten, Sellerie, Löwenzahn und Co. Wer keinen Treibhaussalat, Tomaten und Paprika mit seinen chemischen Zusätzen essen und sich gerne gesünder ernähren möchte, greift gerne zu seit Urzeiten bekanntem und geschätztem Gemüse. Die Auswahl an Nahrungsmitteln für unsere Vorfahren war auf das beschränkt, was die Natur ihnen bot. Sie lebten bescheiden und natürlich von dem, was sie größtenteils selbst produzierten oder im Tausch erwarben. Mit der fortschreitenden Zivilisation und der damit verbundenen Industrialisierung, veränderten sich Essverhalten und Angebot.

Im Laufe der Jahrhunderte wandelte sich die Ernährung weg von dieser Ursprünglichkeit, bis hin zu industriell gefertigten Produkten, teil mit bedenklichem Inhalt für unsere Gesundheit.

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Wurzelgemüse sind Vitaminlieferanten und stecken voll mit wichtigen Mineral- und Ballaststoffen.

Allen Wurzelgemüsen sind hohe Konzentrationen an Mineralstoffen, Vitaminen und Ballaststoffen zu Eigen. Da unser Körper dringend Mineralstoffe  benötigt, um die Organe gesund zu erhalten, ist es notwendig sich entsprechend zu ernähren. Bei mangelhafter Aufnahme einiger Vitamine und Mineralstoffe kann der Körper geschwächt werden und Krankheitssymptome zeigen.

Sellerie – gesund als Staude oder Knolle

Sellerie enthält Kalium und Natrium, dagegen fehlt ihm Cholesterin. Sellerie schmeckt nicht nur, er entschlackt auch. Schon im 12. Jahrhundert v. Chr. wurde er gegen Rheuma und Gicht eingesetzt, weil er eine hohe entwässernde Wirkung hat. Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) wendet ihn gegen Gicht und Bluthochdruck an. In der ayurvedischen  Behandlung findet er bei neurologischen Erkrankungen und auch bei Verdauungsbeschwerden Anwendung. Knolle, Blatt oder Stängel werden sowohl roh als auch gebraten gerne verzehrt. Der Staudensellerie ist ein besonders basisches Nahrungsmittel, was den Stoffwechselvorgängen im Blut zu Gute kommt. Als Tee neutralisiert er den übersäuerten Magen.

Wieder auf dem Vormarsch – die Pastinake erlebt ein Comeback

Schon die Römer kannten die Pastinake, welche sie als Germanenwurzel bezeichneten. Die süßlich schmeckende Pastinake wurde 2011/2012 in Deutschland zum Gemüse des Jahres gewählt. War sie lange Zeit bei uns zu Gunsten der Möhren und Kartoffel in Vergessenheit geraten, so hat der alternative Anbau in der Landwirtschaft ein Umdenken bewirkt. Heute erfreut sich die Pastinake als Bio-Lebensmittel wieder steigender Beliebtheit.

Neben den  Vitaminen Beta Karotin und Folsäure enthält die Pflanze die Mineralstoffe Kalium und Phosphat, die sich positiv auf Nerven und Muskeln auswirken. Der präbiotische Wirkstoff Inulin, ein Ballaststoff für den Darm, bewirkt, dass Calcium und Magnesium besser aufgenommen und gespeichert werden. Das wiederum beugt der Osteoporose vor.

Erdiges Aroma mit gesunden Inhaltsstoffen: Rote Beete hilft bei Bluthochdruck

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Das überaus gesunde Wurzelgemüse Rote Beete hilft bei hohem Blutdruck.

Als beliebtes Wintergemüse zeichnet die Rote Beete sich besonders durch einen hohen Kaliumgehalt, sowie die Vitamine Beta Karotin, Folsäure und Calcium aus. Wegen ihrer Inhaltsstoffe schützt sie Leber und Galle, wirkt gegen Haarausfall, erhöht den Serotoninspiegel, was die Stimmung aufhellt. Sie hilft dem Körper bei der Entgiftung und senkt den Bluthochdruck.

Am besten sollte die Wurzel roh und frisch verzehrt werden, weil die in ihr enthaltene Folsäure empfindlich auf Hitze reagiert. Einige Tropfen Öl erhöhen die Verwertbarkeit der Inhaltsstoffe  für den Körper.

Besonders hohe Wirksamkeit wird den Rote Beete Blättern zugeschrieben. So enthalten sie  dreimal mehr Magnesium, siebenmal mehr Calcium, sechsmal mehr Vitamin C und zweitausendmal mehr Vitamin K als die Knolle selbst. Vitamin K ist mit verantwortlich für den Aufbau der Knochen. Wer selbst Rote Beete im Garten anbaut, kann sie ohne weiteres auch einlagern. Zusammen mit Möhren, Äpfeln, Sellerie oder anderen Zutaten, versehen mit ein paar Tropfen Speiseöl wegen der Verwertbarkeit, ist sie ein Powergetränk ersten Ranges. Neben der Roten, gibt es auch die unbekannte Schwester, aus der man einen leckeren Gelbe Bete Salat zaubern kann.

Beta-Karotin im Überfluss: Die Karotte gehört mit zu den beliebtesten Gemüsesorten

In der Schweiz als Rüebli bekannt, ist die Karotte ein Kalium- und Natriumträger und weist zudem den Ballaststoff Pektin auf, der im Magen-Darm-Trakt aufquillt und schnell ein Sättigungsgefühl hervorruft. Aus Beta-Karotin stellt der Körper Vitamin A her, das die Schleimhäute, Haut und Augen schützt. Als Saft oder püriert sollte man etwas Öl beimischen, um eine bessere Wirkung des Beta-Karotin zu erreichen.

Auch nicht ohne: Meerrettich, Topinambur & Co.

Neben den hier erwähnten, gibt es natürlich viele weitere beliebte Wurzelgemüse. Stellvertretend sollen noch genannt werden: Meerrettichwurzel, Topinambur, Schwarzwurzel, Petersilienwurzel, Süßkartoffel und die Kartoffel selbst.

Nicht nur in unseren Breitengraden, auch in anderen Ländern kennt man die Vorteile der alten Wurzeln. Aus dem asiatischen Raum kommt die Konjakwurzel – auch Teufelszunge genannt – in Europa in Mode. Sie soll das Abnehmen erleichtern, da sie sehr wenige Kalorien aufweist. Beim Verzehr der Wurzel, die zu Produkten aus Mehl verarbeitet wird, sollte man sehr viel trinken, da sie viel Wasser bindet. Besonders geeignet ist die Teufelszunge für Diabetiker, Menschen mit hohen Cholesterinwerten und hohem Blutdruck, weil sie wenige Kalorien enthält, frei von Kohlenhydraten ist und somit die Bauchspeicheldrüse und den Stoffwechsel entlastet.

Die Konjakwurzel findet bereits in kosmetischen Erzeugnissen Anwendung. Auch Kapseln mit Konjakpulver werden im Handel zum Abnehmen angeboten.

Fotos:
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